„Pacific“ ist sein erstes neues Album seit 2007, und obwohl das wirklich eine lange Zeit ist, erinnert man sich noch sehr gut: Tobias Kuhn war immer schon ein Sänger, Songschreiber und Musiker, der das Intime und Hymnische, das psychedelisch Nachglühende und die große, alles vereinende Melodie zusammenbringen konnte. Nicht abwechselnd, sondern beides in einem. Und die beste Nachricht: Auf den neun Songs von „Pacific“ gelingt ihm diese hohe Kunst noch glänzender, vielschichtiger und bildstärker als je zuvor.
Dass Monta im großen Stil zurückkehren, hat unter anderem mit einer Kiste zu tun, die Kuhn im Keller seines alten Elternhauses entdeckte. Darin steckte ein Haufen Super-8-Filme, die kostbare, vergessene Bilder von früher enthielten. Sie warfen gute Fragen auf: Wie werden wir eigentlich durch unsere Geschichte geprägt? Was fangen wir mit den Erfahrungen aus unserer Jugend an, wenn wir selbst Eltern werden? Und welche Zukunftshoffnungen passen zu uns?
Natürlich ist „Monta“ kein streng autobiografisches Album – aber die Songs entsprangen einigen sehr persönlichen Reflexionen. Komponiert, gebastelt und aufgenommen wurde zwischen 2019 und 2023 in Wien, Berlin, London, Los Angeles und Sizilien. Co-produziert hat Tobias Kuhns langjähriger Toningenieur und Freund Jonas Holle, auch Philipp Steinke und Marian Plösch arbeiteten an einigen Songs mit. Den Mix besorgte John Catlin, der unter anderem schon an Alben von Florence & The Machine, Interpol und The Killers mitgewirkt hat.
Wie man am besten einsteigen soll in diesen sehr intensiven, unglaublich melodischen und in vielen Ebenen wundervoll feinkonstruierten Songzyklus? Vielleicht mit „Dragonfly“, der flirrenden, magischen ersten Single. Vielleicht auch mit „Every little lie hits before it hurts“ und „Shimmering lights“, den heimlichen Nummer- eins-Hits, die man schon mitsingen kann, bevor man sie zu Ende gehört hat. Oder sogar mit „If The Sun doesn ́t shine anymore“, der kirchturmhohen Ballade, die den dramaturgischen Höhepunkt von „Pacific“ bildet. „And if the sun doesn't shine anymore and the clouds are all you can see”, singt Tobias Kuhn hier mit dem vielstimmigen Chor, „just go where the people dance.”
Julia
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